Ein Onlineauftritt für den Musikverein oder die Musikschule? Wieso, Weshalb, Warum?

Wieso brauche ich als Musikverein bzw. –institution eigentlich einen Onlineauftritt?   Medien durchziehen mittlerweile jegliche Bereiche unseres Alltags. Nicht nur im beruflichen Alltag, sondern auch in unserem Privatleben bestimmen digitale...

Wieso brauche ich als Musikverein bzw. –institution eigentlich einen Onlineauftritt?

 

Medien durchziehen mittlerweile jegliche Bereiche unseres Alltags. Nicht nur im beruflichen Alltag, sondern auch in unserem Privatleben bestimmen digitale Applikationen unsere Organisationskultur und unsere Art zu Kommunizieren. Mal eben dem Freund Bescheid geben, dass man 10 Minuten später kommt – geht klar über Whats App. Kurz nachschauen, welche Veranstaltungen bei mir um die Ecke stattfinden – heutzutage über Facebook. Welchen Kuchen hat das kleine niedliche Café um die Ecke heute im Angebot? – kurz bei Instagram die Fotos angucken und dann noch checken wie die Öffnungszeiten sind – ab 10 Uhr, sagt Google. Alles einfach, alles schnell, alles direkt aber vor allem: Alles online!

Es ist also unabdingbar als Unternehmen sich eine digitale Infrastruktur aufzubauen, bzw. dem potentiellen Kunden, Gästen, Freunden oder Familien die Möglichkeit zu bieten sich online zu informieren. Aber nicht nur für Unternehmen mit einem wirtschaftlichen Interesse, sondern auch für den Hobby- bzw. Freizeitbereich ist es von großer Bedeutung online präsent zu sein. Neben einer eigenen Website empfiehlt es sich je nach Zielgruppe auch verschiedene Social-Media Plattformen zu verwenden. Natürlich müssen dies bei Weitem nicht alle sein – falls das überhaupt irgendwie möglich ist – aber die gängigsten wie Facebook und ein Googleeintrag gehören schon zum Pflichtprogramm.

In der heutigen Zeit möchte kein Interessent lange auf Informationen warten. Ein schneller Kommunikationsweg mit dem Kunden ist aus unserem Blickwinkel ein sehr wichtiger Punkt. Für uns ist daher der Einsatz von WhatsApp ein interessantes Thema mit dem wir uns gerade intensiv auseinandersetzen, denn die Plattform funktioniert anders als die ‚forenartigen’ UGC-Plattformen Facebook, Instagram, Google Plus und YouTube. Wenn wir uns dort etwas besser zu Recht finden, melden wir uns sicherlich noch mit einem neuen Blogbeitrag. Aber selbst wenn es nicht Whats App direkt ist, verschicken die User den Link zu eurer Website vielleicht auch mal über Whats App. Unabdingbar ist dann eine Website die auch für mobile Geräte optimiert und geeignet ist!

Die Website als Eigenheim und Sicherheit

Zum Glück ist all dies kein Hexenwerk mehr. Mit einfachen Website-Baukästen kann man sich sein eigenes kleines Einfamilienhaus im Netz erbauen um es an dieser Stelle mal metaphorisch auszudrücken. Kleine Mietwohnungen bei Facebook und Google lassen sich durch Social Media Manager Tools einfach steuern und auch von mehreren Administratoren betreuen.

Doch benötigt man bei dem Überangebot von Social Media Plattformen überhaupt noch eine eigene Website? Unsere Antwort deckt sich mit mehreren Fachleuten aus der Branche. Die Antwort: JA! Denn grundsätzlich gilt: Baue dein Haus nie auf fremden Grund.

Niemand weiß genau wie es sich in Zukunft mit den verschiedenen Plattformen im Netz verhalten und entwickeln wird. Bleiben Sie kostenlos? Wie geht es weiter mit dem Datenschutz der User? Welche neuen Techniken werden mit welchen neuen Anforderungen auf den Markt kommen? Gut möglich, dass eine Plattform von heute auf morgen zusammenbricht oder ihre Dienste sogar ganz einstellt. Und dann? Dann würde man dort ohne Grund und Boden stehen. Also, egal wie einfach und schlicht eure Website gehalten ist und ob sie nur die allernötigsten Informationen bietet – trotzdem ist sie der Schlüssel zu eurem erfolgreichen Online Marketing und vor allem euer ganz eigenes Grundstück.

Wie fange ich an?

Doch was steht eigentlich am Anfang einer, um es im Business-Vokabular auszudrücken, Kommunikationsstrategie, die für ein effektives Online Marketing elementar ist? Bevor man mit dem Onlineauftritt beginnt, empfiehlt es sich ein paar Gedanken über die eigene Position am Markt zu machen. 

1. Die Positionierung von mir bzw. meinem Unternehmen, meinem Musikverein oder meiner Musikschule.

Wer bin ich eigentlich? Diese Frage klingt simpler als sie eigentlich ist. Habt ihr euch schon mal in ein oder zwei Sätzen darauf konzentriert wer ihr eigentlich seid? Was möchtet ihr nach außen tragen? Was ist eure Message? Worauf habt ihr euch spezialisiert?

Damit einher geht die Frage danach, welche Ziele ihr euch setzt und wie ihr diese erreichen möchtet. Das könnte zum Beispiel sein, dass ihr neue Schüler gewinnen wollt oder ihr seid Berufsmusiker und wollt eure Musik und euch selbst darstellen, vermarkten und verkaufen. Auch ein Musikverein, der neue Mitglieder sucht und sein aktives Vereinsleben nach außen hin zeigen möchte wäre eine denkbare Zielsetzung   und und und und… Wichtig ist, dass ihr euch darüber im Klaren seid!

Also Stift und Papier gezückt und mit wenigen Worten stichwortartig eure Ziele definieren.

2. Die Struktur der Website.

Was muss der Nutzer eigentlich überhaupt wissen? Eine Fokussierung auf die Zielsetzung bringt uns zu einer klaren und schlanken Struktur der Website.

Betrachtet die Startseite als eure Eingangstür. Stellt euch vor, ihr geht in der offline Welt in ein Ladenlokal. Wie würdet ihr es finden, wenn der Besitzer direkt nach dem Betreten euch sämtliche Angebote im 5-Sekunden Takt erzählt? Ihr wärt womöglich überfordert. Packt also nicht zu viele Detailinformationen auf die Startseite oder verschachtelt euch nicht in zu vielen Unterkategorien. Nehmen wir als Beispiel die Startseite eines Musikvereins. Überlegt euch was die Prioritäten der User dieser Seite sind. Sicherlich wollen sie in erster Linie etwas über euch erfahren. Da bietet sich die Kategorie Über Uns oder Story an. Oft steht die Jugendarbeit eines Musikvereins im Vordergrund, dafür solltet ihr dann auch eine eigene Kategorie schaffen die Jugendarbeit oder Jugendprojekte heißen könnte. Vielleicht habt ihr auch noch Audioaufnahmen, Videos oder einen eigenen Blog in dem ihr über wichtige Themen informiert. Damit wären eure Prioritäten schon gesetzt. Was dann natürlich noch im Hauptfokus liegen sollte ist die Kontaktmöglichkeit. Wie kann der User euch am besten erreichen? Telefon, Email oder eine Direktnachricht über die Website?

Jetzt habt ihr schon ein Gefühl, wie ihr eine klare und schlanke Struktur entwickeln könnt. Wir möchten ja vermeiden, den User mit einer Vielzahl an Möglichkeiten und Unterseiten zu überfordern oder ihn sogar abzuschrecken. Wenn ihr noch auf eine schlichte Darstellung und gleiche Schriftarten bzw. –größen achtet ist eure Webpräsenz schon auf einem guten Weg.

3. Inhalte schaffen.

Der Traffic muss von außen auf die Website kommen!

Unsere persönliche Lösung ist der Blog. Schreibt über euren Musikverein bzw. eure Erlebnisse oder Konzerte und schafft so Content. 1 bis 2 Artikel im Monat reichen da schon aus. Gleichzeitig habt ihr eine Chance eure Veranstaltungen zu promoten und auf euch aufmerksam zu machen. Die Inhalte sollten für eure Zielgruppe (Thema Positionierung) interessant sein.

Unser Tipp: Ihr könnt die Blogartikel auch aus der Sicht von euren Musikern schreiben lassen. Fragt doch einfach mal herum, wer Lust hat einen Artikel zu verfassen. Oft haben gerade junge Musiker Freude daran sich mit dem Verfassen eines Blogartikels mal auszuprobieren. Ob es die Erfahrungen von der Musikerfreizeit sind, individuelle Übungstricks oder einfach die Begeisterung von einem Stück was ihr gerade spielt. Je bunter der Content ist, je vielfältiger sind auch die Leser.

4. Vernetzung.

Partnerschaften schließen und Reichweite gewinnen. Netzwerken ist nicht nur ein Trend, sondern im digitalen Zeitalter unabdingbar.

Kooperationen mit anderen Dienstleistern und Vereinen zu schließen ist unsere Empfehlung um schnell und mit wenig Aufwand bekannt zu werden. Wenn ihr mit anderen Musikvereinen, Musikschulen und –lehren zusammenarbeitet zeigt dies auch nach außen. Zusammen erreicht man oftmals ein Vielfaches mehr als die Einzelkämpfer. Nicht nur bei gemeinsamen Veranstaltungen, Projekten und Konzerten sondern auch online lohnt es sich Kooperationen einzugehen. Wenn ihr eure Websites gegenseitig verlinkt steigt auch die Anzahl der Backlinks die nicht ganz unrelevant in einer SEO-Strategie sind. Des Weiteren könnt ihr dadurch ganz einfach neue Kunden bzw. Leser generieren. Im besten Fall sind die Verlinkungen für eure Zielgruppe von einer großen Relevanz. Herzliche Willkommen beim Empfehlungsmarkting…

5. DSGVO.

Datenschützer sprechen von einem Meilenstein für den Datenschutz. Die Datenschutz-Grundverordnung tritt am 25. Mai in Kraft.

Doch was bedeutet das für uns als Musikverein, Musikschule oder Musiklehrer? Betrifft uns das auch? Die Antwort: JA! Es betrifft alle Unternehmen, Vereine, Behörden und sonstige Institutionen die mit personenbezogenen Daten arbeiten und diese verwalten. Als Musikverein ist es zum Beispiel die Datenverwaltung der eigenen Mitglieder. Aber auch im Ausbildungsbereich, wenn ihr von dem Konto der Eltern die Unterrichtsgebühren einziehen möchtet, werden sogar nicht nur personenbezogene Daten verwaltet, sondern auch an Dritte weitergegeben. Wie Ihr merkt ein sehr umfassendes Thema mit dem ihr euch, sofern noch nicht geschehen, schnellstens auseinandersetzen solltet und müsst.

Sicherlich ist die eigene Webpräsenz nicht ganz unaufwendig. Aber wenn man die Aufgaben geschickt verteilt und unsere TOP 5 zur eigenen Online Präsenz berücksichtigt, habt ihr das Fundament für euer Einfamilienhaus im Web schon gelegt.

Hier nochmal auf einen Blick die TOP 5

  1. Positionierung
  2. Struktur
  3. Inhalte
  4. Vernetzung
  5. Datenschutz

 

Über die Präsenz und die Verwendung von Social-Media-Kanälen werden wir einen eigenen Blogbeitrag verfassen. Davor könnt ihr aber ja schon einmal anfangen die Top 5 zu erarbeiten, umzusetzen und richtig durchzustarten. Viel Erfolg und vor allem Spaß bei eurer Online-Präsenz! Wenn ihr Fragen, Anregung oder Kooperationsinteresse habt, meldet euch gerne bei uns.

Scheut euch nicht, das Motto ist: machen!