Die Didacta 2018 – Ein Rückblick

In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen unsere Erlebnisse und Erfahrungen die wir auf der diesjährigen Bildungsmesse Didacta in Hannover erlebt haben schildern. Nach 5 interessanten und aufregenden Tagen haben wir...

In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen unsere Erlebnisse und Erfahrungen die wir auf der diesjährigen Bildungsmesse Didacta in Hannover erlebt haben schildern. Nach 5 interessanten und aufregenden Tagen haben wir 3 Punkte zusammengefasst, die in sehr vielen Gesprächen ein Themenschwerpunkt waren.

Die Didacta 2018 in einer kurzen und komprimierten Zusammenfassung

Mit voller Energie haben wir, Caro und Hendrik vom Team Instrumentenservice, am Montag auf den Weg nach Hannover gemacht. Nach einem kurzen Check-In im Hotel ging es direkt zum Messegelände. Dort angekommen starteten wir umgehend mit dem Aufbau des Messestandes. Die lockere Atmosphäre mit den Ausstellerkollegen, insbesondere mit unsere direkten Standnachbarn, hat sich über den gesamten Messezeitraum hingezogen. Nachdem wir sämtliche Stellwände richtig positioniert und die Instrumente ins rechte Licht gerückt hatten ging es zurück ins Hotel um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Am Dienstag ging es dann endlich los. Voller positiver Erwartungen startete die größte europäische Bildungsmesse und wir, der Instrumentenservice, waren mit von der Partie. Die Hallen füllten sich an allen 5 Tagen direkt um 9 Uhr mit interessierten Lehrern, angehenden Lehrern, Dozenten und Erziehern. Ein breit gefächertes Publikum, über 70.000 Besucher, haben sich auf den Weg nach Hannover gemacht um sich über Neuigkeiten in der Bildungswirtschaft zu informieren. Sämtliche Themenschwerpunkte von Sprachen bis Naturwissenschaften und von Sport bis zur Musik haben Ihre Innovationen und Systeme vorgestellt. Auch die unzähligen Give-Aways und Accessoires fanden reißenden Absatz. Unsere neu designten VOLLmer MUSIKER Kugelschreiber in pink waren ein richtiger Messe-Renner. Eine Vielzahl neuer Kontakte und interessanter Gespräche haben wir auf den 5 langen und intensiven Messetagen geführt. Wir haben rund um das Themengebiet der Bläserklasse ein Managementsystem vorgestellt. Durch diesen Umsetzungsimpuls ist es jeder Schule möglich ein Musikprojekt ins Leben zu rufen ohne direkt eine Vielzahl an Musikinstrumenten zu kaufen und somit eine große Investition direkt zu Projektbeginn tätigen zu müssen. Auch die Erkenntnis schon in der Grundschule mit einer Musik-AG zu beginnen war immer wieder ein Schwerpunkt in unseren Gesprächen. Die Fragen ab wann ein Bläserklassenprofil umsetzbar ist und worauf im Besonderen zu achten ist wurden kontrovers diskutiert und mit praktischen Umsetzungstipps angereichert. Über diese Vielzahl an Erfahrungen und Meinungen haben wir uns sehr gefreut. Zu den vielen Fachbesuchern, die vor allem Dienstag bis Freitag auf der Messe waren, kamen am Samstag unzählige Familien hinzu. Hier war gerade das Ausprobieren der großen Instrumente, Tuba und Euphonium, bei den kleinen Gästen sehr gefragt. Nach einem aufregenden aber auch etwas lauteren Tag ging die Didacta 2018 in Hannover zu Ende. Für uns eine spannende Erfahrung und viele neue Kontakte. Für uns steht zu diesem Zeitpunkt schon eines fest. Bei der der Didacta 2019 vom 19. – 23.02.2019 in Köln sind wir auf jeden Fall dabei!

Nun will ich Ihnen aber nicht die Quintesenz der intensiven Messegespräche vorenthalten, sondern die wichtigsten Antworten hier noch einmal diskutieren.

Ab welcher Klasse ist ein Bläserklassenprofil / eine Musik-AG umsetzbar?

Eine der wohl am häufigsten angesprochen und kontrovers diskutierten Fragen, war die nach dem optimalen Startpunkt für ein Bläserklassenprojekt. Muss vorher noch eine musikalische Grundausbildung erfolgen oder kann man direkt mit dem Projekt starten? Empfiehlt sich der traditionelle Beginn auf einer Blockflöte, so wie es bei mir selbst der Fall war? Diese einleitenden Fragen sind aus meiner Sicht im Gesamtkontext zu betrachten. Grundsätzlich empfehlen wir vom Team Instrumentenservice eine grundlegende musikalische Früherziehung vom Kindergartenalter bis zum Ende der zweiten Klasse. Ab der dritten Klasse gibt es unter der Berücksichtigung bestimmter Instrumenteneigenschaften die Möglichkeit, mit einem Blasinstrument zu beginnen. Natürlich sind die körperlichen Voraussetzungen jedes Kindes individuell von einem Fachmann zu betrachten und zu beurteilen. So ist neben dem Zahnstatus auch die Körpergröße im Verhältnis zum ausgesuchten Musikinstrument im Besonderen zu betrachten. Gerade in den letzten Jahren hat sich im Instrumentenbau im Bereich der ergonomisch optimierten Instrumente in dieser Hinsicht sehr viel getan. Mittlerweile gibt es für jedes Instrument eine Modellvariante für den frühzeitigen Beginn. Diese, nennen wir sie einfach mal ‚kindgerechten Instrumente’, sind aber nicht nur durch Ihre Ergonomie sowie angepassten Mechanik vom Hersteller optimiert, sie sind auch im Bereich der Ansprache für Kinder verbessert worden und besitzen einen wesentlich geringeren Blaswiderstand. Wenn auch Sie sich noch intensiver mit dem Themenkomplex Musikinstrumente für Kinder auseinandersetzen möchten stehen wir Ihnen gerne mit unserer Expertise auf diesem Gebiet zu Seite. Schreibe Sie uns dazu doch einfach eine kurze E-Mail: mail@hendrikvollmer.de

Tipp:
Grundsätzlich ist der frühzeitige Beginn mit einem Blasinstrument ab der 3. Klasse möglich. Nehmen Sie sich auf jedenfall einen Fachmann zur Seite und beurteilen jedes Kind in Bezug auf das ausgesucht Instrument individuell. Nutzen Sie dann ausschließlich die für Kinder optimierten Instrumente. So steht dem musikalischen Erfolg und der Gesundheit des Kindes nichts im Wege.

Wie starte ich mit meinem Musikprojekt?

Eine weitere Frage, die uns über die gesamten 5 Messetage beschäftigt hat und von sehr vielen interessierten Besuchern gestellt wurde war die Frage nach der optimalen Organisation zu Beginn des eigenen Musikprojektes. Die Hilfe durch einen roten Faden der sich durch das gesamte Projekt zieht war sehr häufig gewünscht. Dies ist sehr schwierig pauschal zu beantworten. Dennoch möchte ich in diesem Absatz des Artikels meine Erfahrungen aus dem Bereich der Organisationsformen des Instrumentalunterricht in Schulen weitergeben. Grundsätzlich sind zwei Formen zu unterscheiden. Zum einem gibt es die traditionelle Bläserklasse. Diese ist fest in einer Klassenform und somit ist der Unterricht in den Stundenplan der Klasse verankert. Diese Herangehensweise hat sich gerade zu Beginn der Bläserklassen in den Schulen gefestigt. Aus meinem Blickwinkel ist diese Form gerade bei einem neuen Musikprojekt das Sie starten möchten eher weniger zu empfehlen. Neben Ihrer Überzeugungskraft bei den Schülern müssen Sie auch die Schulleitung für sich und das Projekt gewinnen. Diese wird neben den Herausforderungen in der Stundenplangestaltung auch Finanzierungsfragen stellen. Diese sind gerade bei einem neuen Projekt nicht ohne weiteres absehbar.

Eine wesentlich elegantere Möglichkeit der Integration eines Musikprojektes in den Schulalltag ist die AG-Form. Hier sehe ich gegenüber dem traditionellen Bläserklassensystem zwei wesentliche Vorteile. Zum einem ist die AG-Form nicht in den Routine-Stundenplan der Schüler zu integrieren, zum anderen ist das Angebot einer offenen AG im Nachmittagsbereich auch für die Schulleitung viel einfacher und schneller umsetzbar. So werden Sie sämtlichen Organisationshürden aus dem Weg gehen. Des Weiteren ist eine Arbeitsgemeinschaft am Nachmittag für fast alle Schüler der gesamten Schule offen. Es wird für Sie als Projektleiter bzw. Orchesterleiter viel einfacher sein mehrere Schüler für Ihr Projekt zu begeistern. Vielleicht gibt es ja auch in den älteren Klassen schon Schüler die ein Instrument spielen und Ihr Orchester schon zu Beginn musikalische Stabilität verleihen können.

Tipp:
Aus meiner langjährigen Erfahrung der Beratung von Musikprojekten in Schulen empfehle ich Ihnen einen Start des Musikprojektes in einer offenen AG-Form im Nachmittagsbereich. Mit den gesammelten Erfahrungen und der Entwicklung des Projektes in der kommenden Zeit schaffen Sie Vertrauen in Ihr Projekt und werden mehr und mehr Unterstützer finden. Womöglich auch solche, die Ihnen zu Beginn noch nicht den Rücken gestärkt haben. Aber egal wie Sie es angehen! Das wichtigste ist einfach anzufangen. Auch der Start mit wenigen Schülern kann sich im Laufe der Jahre zu einer festen Institution und zu einem Orchester entwickeln. Stecken Sie nicht den Kopf in den Sand! Los geht’s!

Abschließend möchte ich Ihnen eine Möglichkeit vorstellen, wie Sie gerade zu Beginn Ihres Musikprojektes, zu jeder Zeit flexibel im Umgang mit den benötigten Musikinstrumenten bleiben. Gerade am Anfang gibt es nichts Schlimmeres als durch gekaufte Musikinstrumente in der Orchesterbesetzung festgelegt zu sein. Durch ein flexibles Instrumentenmietsystem kombiniert mit umfassenden Serviceoptionen erhalten Sie sich die Freiheit und können jederzeit auf Veränderungen reagieren. Gerade den Bereich Service sollten Sie nicht vernachlässigen. Ein Schüler, der durch einen Schaden am Instrument über mehrere Wochen den Unterricht nicht besuchen kann, wird sehr schnell demotiviert. Auch müssen Sie sich in diesem Fall um den Weg zur Werkstatt und somit um die Reparatur kümmern. Durch das Notfallpaket vom Instrumentenservice ist ein Unterrichtsausfall nahe zu unwahrscheinlich, denn ein Ersatzinstrument ist stets in der Schule vorhanden. Ein geeignetes System um mit ihrem persönlichen Bläserklassenprojekt direkt durchzustarten.

Auf einen regen Meinungsaustausch sowie über Ihre Erfahrungen im Bereich Bläserklasse freue ich mich.